#KdM März 2025

Schon lange ist bekannt, dass die Erde in ihrer Form einer Kugel ähnelt und nicht, wie früher angenommen wurde, eine Scheibe ist.

Auf einem Globus können die Länder somit annähernd in ihrer wahren Form und Größe abgebildet werden. Nur benötigt der Globus viel Platz und passt in der Regel eher nicht in einen Rucksack. Zweidimensionale Karten (sowohl analog als auch digital) lösen dieses Problem.

Aber, haben Sie schon einmal versucht, die gesamte Schale einer Apfelsine flach auf einem Tisch auszubreiten? Das ist nicht ohne Weiteres möglich und es gibt immer Bereiche der Apfelsine, die auseinander geschnitten oder auseinander gezogen werden müssen, damit aus der Kugelform eine Ebene werden kann.

Auch bei der Abbildung der Erde sind solche Anpassungen nötig, um die Erdoberfläche zweidimensional abzubilden. Es gibt verschiedenste Arten der so genannten Kartennetzentwürfe. Diverse Kartennetzentwürfe werden auf der Webseite boehmwanderkarten.de von Dr.- Ing. Rolf Böhm anschaulich dargestellt.

Eine mögliche Form für die Projektion der Erde ist die eines Zylinders.

Stellen Sie sich vor, um einen Globus wird ein Blatt Papier gewickelt, sodass es einen Zylinder ergibt. Entlang eines Kreises um den Globus (z.B. dem Äquator) berührt das Blatt den Globus rundherum. In der Mitte des Globus ist eine Lichtquelle, die die Umrisse der Länder als Schatten auf das Blatt Papier überträgt, sodass man die Länder mit einem Stift auf das Blatt zeichnen kann. Wird das Blatt Papier dann wieder flach auf eine Fläche gelegt, hat man eine zweidimensionale Abbildung des Globus auf einem Blatt Papier.

Häufig wird der Äquator auf unseren Weltkarten in der Zylinderprojektion zentral dargestellt. Er ist auf dem oben erwähnten Blatt Papier also die Mittelachse. Je weiter ein Land vom Äquator entfernt liegt, desto mehr muss der Umriss also auseinander gezogen werden, um ohne Lücken auf das Blatt zu passen. Somit erscheint beispielsweise Grönland deutlich größer als es wirklich ist, während Deutschland größer abgebildet werden würde, wenn es am Nordpol läge.

Eine sehr bekannte Zylinderprojektion ist die Mercator-Projektion, bei der der Zylinder den Globus jedoch nicht berührt, sondern an zwei Kreislinien schneidet. Die Mercator-Projektion ist auf den Kartographen und Globenhersteller Gerhard Mercator zurückzuführen. Er wurde am 5. März 1512 in der Grafschaft Flandern geboren und verstarb am 2. Dezember 1594 in Duisburg. Seine Projektion bildet die wichtige Grundlage für das heute weit verbreitete globale Koordinatensystem „UTM“ (Universal Transverse Mercator). Die Bayerische Vermessungsverwaltung hat hier eine zusammengefasste Erläuterung zu der UTM-Abbildung veröffentlicht. Gerhard Mercator zu Ehren ist am 5. März der europäische Tag der Vermessung und Geoinformation.

Die aktuelle Karte des Monats, die Web-App The True Size, ermöglicht das interaktive Entdecken des oben beschriebenen Sachverhaltes.

Kurzanleitung:

  1. Geben Sie die englische Bezeichnung des Landes ein, dessen wahre Größe Sie erkunden möchten.

  2. Verschiebung: Klicken Sie die farbige Fläche des Landes mit der linken Maustaste an und halten Sie die Taste gedrückt. So können Sie das Land verschieben.
  3. Drehung: Der Kompass befindet sich im linken unteren Kartenbereich. Klicken Sie auf das zu drehende Land. Der Kompass erhält die selbe Farbe. Nun können Sie den Kompass mit gedrückter linker Maustaste drehen.

  4. Löschen: Ein Rechtsklick auf die eingefärbte Fläche löscht die Auswahl des Landes wieder.


Darstellung von Deutschland in der Anwendung "The True Size"