Die aktuelle Karte des Monats November stellt die im Kreis Gütersloh installierten Stolpersteine dar. Sie sind ein weltweites Mahnmal und sollen an die jüdischen Menschen erinnern, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen.
Im November 2024 jähren sich die Novemberpogrome 1938 zum 86. Mal. Die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 war die grausame Steigerung der bereits lange voran gegangenen Übergriffe gegen die jüdische Bevölkerung und Zerstörungen ihrer Lebens- und Wirkungsorte. Auch nach dieser Nacht folgten weitere Pogrome mit dem Ziel, die jüdische Bevölkerung aus Deutschland zu vertreiben und auszurotten. Bis 1945 wurden unzählige jüdische Menschen gequält, deportiert und ermordet. In Konzentrationslagern fanden Massenermordungen statt.
In diesen Lagern wurden diese Menschen nummeriert. Die Stolpersteine sollen ihnen ihre Namen wieder geben und die Geschehnisse abseits zentraler Gedenkstätten allgegenwärtig machen. Um die Inschriften lesen zu können, ist es oft notwendig, sich zu bücken. Diese Bewegung symbolisiert eine Verbeugung vor den Opfern.
Der verantwortliche Künstler Gunter Demnig stellte diese Betonsteine mit Messingplatten her, die er mit Hammer und so genannten Schlagbuchstaben beschriftet hat. Aufgrund der großen Anzahl werden die Steine inzwischen in einer Bildhauerwerkstatt angefertigt. Sie werden überwiegend vor den damaligen zuletzt frei gewählten Wohnungen der Opfer in die Pflasterung der Straßen oder Gehwege gesetzt. Das Stolpern soll im übertragenen Sinne geschehen. Die Steine sollen die Menschen berühren und mahnen, also mit dem Herzen und dem Kopf stolpern lassen.
Der WDR hat eine umfassende Webseite zu den Stolpersteinen in NRW erstellt, die es sich lohnt, anzusehen.
Die in der Karte des Monats dargestellten Stolpersteine wurden aus Wikimedia übernommen und digitalisiert. Mit Klick auf einen Stein sind die verfügbaren Informationen zu sehen, Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Hinweise werden selbstverständlich gerne entgegen genommen!